26.6.18 - Katastrophe in Kamerun
Wir kommen gegen 11 h auf dem Campingplatz Kamerun bei Waren an der Müritz an. Der erste Eindruck: Begeisterung. Im Verhältnis zu der Waldoase ist dieser Platz riesig. Die Rezeption ähnelt eher einer Hotellobby. Dann die Ernüchterung: alle Plätze am See oder mit Seeblick sind belegt oder reserviert. Wir suchen uns den Platz 59 aus, von dem aus man von weitem noch den See erahnen kann. Die Preise hier sind happig, ca. 40 EUR pro Nacht, allein der Hund kostet schon 4,50 EUR pro Tag. Na, da gehe ich doch mal davon aus, dass ihm dafür auch etwas geboten wird. WLAN gibt es übrigens auch nur um das Gebäude der Rezeption herum, obwohl mit freiem WLAN geworben wird.
Auf dem Platz 59 platzieren wir den Bus in allen möglichen Positionen – keine Möglichkeit, Fernsehempfang zu bekommen. Es gibt halt viele hohe Bäume. Normalerweise ist uns das nicht wichtig, aber diesmal wollen wir doch gern die Spiele der WM sehen.
Wir suchen uns einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz – 27 EUR pro Nacht! Dafür kann man allerdings die sanitären Einrichtungen nutzen.
Der Magen knurrt, also stellen wir erst einmal Tisch und Stühle raus, schnappen uns die Buddys und fahren zum Fischkaufhaus, das ca. 1 km entfernt ist. Dort kaufen wir frische Tomaten und eine Lachsforelle.
Zurück zum Platz – natürlich fängt es an zu regnen, das passt zum heutigen Tag. Wir setzen uns unter die Markise und futtern unseren Fisch. Dabei bemerken wir einen starken Dieselgeruch, der von dem neben uns stehenden Wohnmobil ausgeht. Und natürlich haben wir auch hier keinen Fernsehempfang. Ich bin total gefrustet und würde am liebsten die Zelte abbrechen und nach Hause fahren. Thomas lässt sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Er fährt mit dem Buddy los und findet einen anderen Platz im Wohnmobilhafen, direkt neben dem großen Parkplatz. Hier stehen wir jetzt ganz allein, können Fernsehen schauen und müssen keinen Dieselgestank erdulden. Schön ist allerdings anders.
27.6.18 - Buddypanne und Wasserschaden
Heute morgen stellt Thomas fest, dass sein Scooter hinten einen Platten hat. Wir haben zwar einen Ersatzschlauch mit, aber das können wir nicht allein reparieren, weil im hinteren Rad der Elektromotor sitzt.
Zu allem Übel läuft Wasser im Womo aus. Der Boden im Gaskasten ist ganz nass. Mein Fehler, ich habe vergessen, den Wasserhahn im Bad wieder zu schließen – eine Katastrophe kommt halt selten allein.
Thomas ruft bei einem Fahrradhändler in Waren an, der ihm zusagt, den Platten gleich zu reparieren, würde ca. 1 Stunde dauern. Der Reifen wird aufgepumpt und los geht es Richtung Waren auf dem Rad- und Wanderweg entlang.
Wir kommen an der Hundebadestelle vorbei und Sammy lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen, ein kurzes Bad in der Müritz zu nehmen.
Der Weg ist wunderschön, aber sehr frequentiert. Es geht über eine irre lange Holzbrücke, die ein Sumpfgebiet überquert. Hier kann man nur zu Fuß weiter, weil uns ständig andere Radfahrer entgegen kommen.
Wir brauchen eine Stunde bis in die Innenstadt von Waren und lassen beide Scooter beim Fahrradhändler.
Zu Fuß erkunden wir dann die Innenstadt und den Hafen von Waren. Auf dem Marktplatz lassen wir uns auf einer Bank nieder, um uns zu erfrischen.
Wir bummeln dann noch weiter durch die Innenstadt, kaufen Brötchen und gehen zur Bank. Dann zurück zum Fahrradhändler, der Scooter ist inzwischen repariert, hat 41 EUR gekostet!
Wir fahren zurück zum Hafen, weil wir Lust auf Fischbrötchen haben. Wir finden direkt am Hafen das Lokal Fischerstew, wo es 19 verschiedene Sorten Fischbrötchen geben soll. Thomas will sich im Lokal die verschiedenen Angebote anschauen, aber der Kellner (oder Inhaber?) hindert ihn daran, den Laden zu betreten. Wir sollen uns auf die Terrasse setzen, serviert wird nur dort am Tisch. Merkwürdig, haben wir so auch noch nicht erlebt.
Von den Fischbrötchen sind wir auch enttäuscht – wir haben ja den Vergleich zur Seehütte und ToHuus Eutin. Diesen Vergleich haben die Fischbrötchen von Waren aber direkt verloren. Es ist eine recht trockene Angelegenheit: trockenes Brötchen, Salatblatt, Fisch, aus.
Wir wollen zurückfahren zum Campingplatz und kommen an einem Fischkutter vorbei, an dem man frischen Räucherfisch kaufen kann. Da langen wir nochmal zu: eine riesige Lachsforelle, noch warm, gerade geräuchert. Lecker!
Zurück auf dem Platz wird schnell der Tisch gedeckt.
Unser Bus steht in der prallen Sonne, aber Thomas findet eine Möglichkeit, mittels einer Wolldecke und einer Flasche ein schattiges Plätzchen zu schaffen!
Nach dem Abendessen gehen wir mit Sammy auf den Campingplatz, um den Hundefreilauf zu besuchen. Wir finden ihn nicht sofort (trotz Plan), wir fragen einen der Dauercamper, der uns freundlicherweise begleitet. Kein Wunder, dass wir den Platz nicht gefunden haben. Er ist nicht ausgeschildert und man erkennt auch nicht unbedingt, dass es sich um ein Areal für Hunde handelt. Es sieht eher aus wie ein vernachlässigtes Stück Land voller Unkraut. Selbst Sammy ist etwas konsterniert und weiß nicht so recht, was er hier anfangen soll. Na ja, immerhin gibt es eine Fläche für Hunde, ist ja auch nicht immer selbstverständlich.
Wir beschließen, morgen weiterzufahren zum Campingplatz Ecktannen, nur ca. 30 Minuten entfernt.
Unser Fazit, was den Campingplatz Kamerun betrifft: viel zu teuer für das, was geboten wird im Vergleich mit anderen Plätzen. Außerdem nicht wirklich schön, ich habe mich hier sehr unwohl gefühlt.
Waren an der Müritz: Kamerun
• Lage: Prinzenholzstraße – schön terrassenförmig gelegen direkt am Kellersee
• Versorgung: V/E WC + Dusche
• Grösse: ca.140 Stellplätze
• Preis: ca. 27 € für 2 Personen und Hund pro Nacht
• Hunde: erlaubt
• Buddy- Faktor: 🛴🛴🛴🛴🛴🛴🛴🛴🛴 (5***/5)
• Gesamt: 👍👍👍👍👍 (5/5)
11. Juni 2018