Unser erster Stopp: Campingplatz in Naumburg

Es ist Mitte August, die Hauptferienzeit neigt sich dem Ende zu und das Wetter ist stabil – in der nächsten Woche werden wieder überall über 30 Grad erwartet – wirklich ein Super-Sommer (wenn man die Hitze mag).

Wir starten unsere Reise in die Pfalz, Zielort ist der Campingplatz Büttelwoog in Dahn. Bis dorthin sind es über 600 km, die wir nicht in einem Stück fahren wollen.

Daher steuern wir zunächst einmal den Campingplatz in Naumburg an, der im Habichtswald in Nordhessen liegt.  Das ist ungefähr die Hälfte des Weges.

Die Anfahrt ist etwas stressig, weil ein Teil der Autobahn A33 noch nicht fertig gestellt ist und wir über Bundes- und Landstrassen von unserem Garmin geführt werden, bis wir schlussendlich wieder auf der A33 landen.

Gegen 14.30 h kommen wir in Naumburg an. Die Gegend hier ist schon sehr viel hügeliger als bei uns.

Der Campingplatz ist – na ja – eigentlich ganz nett. Die Sanitärs sind extrem sauber und modern, die Stellplätze sind in Rondellen angeordnet. Es ist nicht viel los und es gibt viele freie Plätze.

Wir stellen uns im Rondell „Dornröschen“ auf, dort gibt es ein wenig Schatten.

Man sieht schon, dass der Rasen überall ziemlich verbrannt ist, kein Wunder bei der anhaltenden Hitze.

Im Großen und Ganzen ist dieser Campingplatz nicht schlecht. Es gibt ein städtisches Freibad direkt vorm Eingang, ein Edekamarkt, eine Eisdiele und Restaurants sind fußläufig erreichbar, an der Rezeption gibt es einen Brötchendienst und ein kleiner Bach (na ja, eher ein Rinnsal) verläuft am Platz entlang. Darin kann man einen Kneippgang machen und die Hunde können sich dort die Pfoten nass machen (tiefer ist der Bach nicht).

Alter Käfer als Deko im Eingangsbereich

Auf in die Pfalz

Früh um 8.30 h fahren wir weiter zu unserem nächsten Ziel: dem Campingplatz Büttelwoog in Dahn, mitten in der Pfalz.

Die Fahrt dorthin ist allerdings mühselig, mindestens 5 verschiedene Autobahnen, vorbei an Großstädten wie Frankfurt.

Bei Neustadt an der Weinstraße haben wir genug von Autobahnen und fahren runter auf die Bundesstraße. Mit einem Schlag wird die Landschaft richtig schön, wir sehen sogar die ersten Weinreben.

Wir fahren durch Leinsweiler, ein kleiner malerischer Ort, in dem Thomas schon einmal vor zig Jahren war. Leider können wir nur kurz durchfahren, weil wir in den engen Gassen keinen Parkplatz für das Womo finden. Aber wir sind fest entschlossen, diesen Ort noch einmal zu besuchen.

Wir kommen schließlich in Büttelwoog in Dahn an und beziehen unseren Stellplatz. Es ist ein Naturcampingplatz im Pfälzer Wald, sehr schön gelegen.

Abends gehen wir in das Restaurant am Campingplatz, weil dort heute „Schnitzeltag“ ist. Und ich liebe gut gemachte Schnitzel!

Das Ambiente dort ist sehr nett, die Schnitzel sind aus der Friteuse und die Pilzrahmsauce ist eine Fertigsauce aus dem Eimer. Na ja, ich nehme den Begriff „Restaurant“ zurück und ersetze ihn durch „Imbiss“.

Brunch und Aussicht auf den Kletterfelsen

Wir machen uns auf, um Dahn zu erkunden. Erst einmal fragen wir nach einer Bäckerei, die wir dann auch kurzfristig mit unseren Buddys erreichen. Hier decken wir uns mit Brot ein.

Sammy wartet draußen im Schatten

Imposant ist die Felsenlandschaft, die man hier immer im Hintergrund sieht.

Anschließend machen wir uns auf den Weg zu einem tollen Restaurant, an dem wir vorher vorbeigekommen waren. Dort gibt es eine wirklich einladende Terrasse mit einem tollen Ausblick auf die Felsen.

Im Hintergrund auf dem hohen Felsen ist ein Bergkletterer, den wir eine ganze Zeit beobachten

Wir genießen das tolle Ambiente, erfrischen uns mit kühlem Wein aus der Region und leckeren Bruschettos.

Zurück am Platz ruhen wir uns ein wenig aus, dann setzen wir uns ins Café bei der Rezeption, denn nur dort hat man Internetzugang.

Im Schatten bei einer Tasse Kaffee lässt es sich herrlich arbeiten

Wir planen schon mal für den nächsten Tag, an dem wir nach Annweiler wollen zum Campingplatz der Naturfreunde. Von dort aus wollen wir am übernächsten Tag ein kleines Auto mieten, um die kleinen Orte, wie Leinsweiler und St. Martin zu besuchen. Mit dem Campingbus ist das zu mühselig in den engen Straßen.

Wir relaxen noch etwas auf unserem Platz – bei der Hitze kann man eh nicht viel machen.

Idyllischer Stellplatz
Die einzige Wasserstelle für die oberen Stellplätze

Abends nach dem Duschen gehen wir mit Sammy spazieren, danach wieder ins Restaurant Felsengraf. Die nette Bedienung vom Mittag ist nicht mehr da, der Kellner, der jetzt im Einsatz ist, ist sehr geschäftstüchtig und fragt alle paar Minuten, ob wir noch etwas trinken wollen.

Am nächsten Morgen packen wir zusammen und machen noch ein paar Fotos von diesem schönen Campingplatz.

Kein Weg führt nach Annweiler

Heute wollen wir nach Annweiler fahren auf den Naturfreunde-Campingplatz.

Die Idee ist an sich gut, allerdings haben wir es uns einfacher vorgestellt, nach Anweiler zu kommen. Der Ort ist von Dahn ca. 20 km entfernt. Unser Garmin schlägt uns als kürzesten Weg die B10 vor. Nach ca. 15 Minuten Fahrt kommen wir an eine Straßensperre, die B10 Richtung Annweiler ist komplett gesperrt.

Also zurück nach Dahn, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wir fahren in Richtung Bad Burgzabern und stehen an einer weiteren Sperre. Zurück zum letzten Ort und noch einmal von vorn, diesmal über Lug – Straßensperre Nr. 3. Inzwischen sind wir eine Stunde unterwegs.

Wir versuchen, über die Landstraße nach Spirkelbach zu fahren, weiter geht es dann auf der B10. Wir freuen uns schon, endlich auf der richtigen Route zu sein – nein: Straßensperre Nr. 4, die B10 Richtung Annweiler ist gesperrt. Völlig entnervt halten wir an einem Autohaus und fragen, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt, jemals nach Annweiler zu kommen. Die Angestellte klärt uns auf, dass die Sperre der B10 kurz vor Annweiler darauf beruht, dass sich heute morgen dort jemand vor einen LKW geworfen hat. Sie meint, wir sollen zurück nach Spirkelbach, dort gibt es einen anderen Weg nach Annweiler.

Gesagt, getan – frohen Mutes folgen wir der Empfehlung der netten Dame, um kurz nach Spirkelbach erneut vor einer Straßensperre zu stehen. Dort stehen noch einige Bauarbeiter, die ich dann nach dem Weg frage. Diesmal bekomme ich eine gute Auskunft und tatsächlich treffen wir nach über 2 Stunden Fahrt in Annweiler ein.

Der Naturfreunde-Campingplatz gefällt uns total gut. Er ist klein, aber sehr gepflegt. Die Sanitärs sind super sauber und modern.

Wir finden einen schönen Platz mit einem tollen Ausblick auf den Pfälzer Wald.

Nachdem wir den Bus im Schatten abgestellt und die Markise ausgefahren haben, machen wir uns zu Fuß auf, den Ort Annweiler zu erkunden.

Es ist brütend heiß und wir haben Durst und Hunger. Eine nette Passantin empfiehlt uns eine Weinstube mit schönem Garten, das S’Reiwerle. Das ist ein toller Tipp, wir finden einen schönen Schattenplatz.

Wir bestellen einen Gewürztraminer, Thomas Lachs mit Nudeln und ich frische Pfifferlinge in Rahmsauce mit Semmelknödeln – alles total lecker.

Leckere Pfälzer Küche
Sammy ist total erschöpft

Nach dem Essen laufen wir in die Annweiler Innenstadt, es ist unerträglich heiß.

Der obligatorische Dorfbrunnen, am liebsten würde ich reinspringen
Ein altes Fachwerkhaus wird komplett restauriert
Pause auf einer Bank im Kurpark
Der Park mit Wasserfontäne

Wir schleppen uns hinauf zum Campingplatz. Das ist der Nachteil hier: es geht runter und dann leider auch wieder hoch.

Wir setzen uns in den Garten vom Naturfreundehaus, wo wir eine leckere Weinschorle trinken.

Nach einem kleinen Spaziergang mit Sammy ziehen wir uns ins Wohnmobil zurück und gehen früh schlafen.

Besuch in Leinsweiler - auf den Spuren der Vergangenheit

Heute wollen wir nach Leinsweiler, wo Thomas vor mehr als 30 Jahren ein Praktikum bei einem Winzer gemacht hat.

Da es mit dem Wohnmobil zu mühselig ist, mieten wir einen PKW in Annweiler. Ich laufe zu Fuß dorthin, es ist nicht weit und geht außerdem bergab.

Ich bekomme einen Opel Zafira – der Opel Corsa, den man mir zugesagt hat, war noch nicht verfügbar.

Der Zafira kommt mir riesengroß vor. Im Schnelldurchgang wird mir die Technik erklärt, okay, los geht’s. Ich bin etwas unsicher und würge erst einmal an der nächsten Kreuzung den Motor ab.

Wohlbehalten komme ich trotzdem am Campingplatz an, hole dort Thomas und Sammy ab und auf geht es Richtung Leinsweiler.

Sammy freut sich schon, er liebt Autofahren

Der Ort ist wirklich klein und ich bin froh, dass Thomas noch weiß, wo wir parken können. Zu Fuß geht es weiter die Trifelsstraße entlang. Thomas findet das Haus wieder, in dem der damals zu Gast war. Im Hof war ein junger Mann, der jetzige Eigentümer. Er ist gerade dabei, das Haus komplett zu renovieren, um dort Ferienwohnungen einzurichten.

Er ist sehr nett und auskunftsfreudig und lässt uns in die ehemalige Winzerstube schauen und zeigt uns auch die noch in Renovierung befindliche Wohnung.

Der ehemalige Winzerbetrieb Wissing in der Trifelsstraße 13

Wir schlendern weiter durch den malerischen Ort. Leider sind alle Weinstuben geschlossen, sie machen erst ab 17 Uhr auf. Andere Geschäfte gibt es nicht. Mit Mühe finden wir eine Bäckerei, das war’s.

Ein Winzerbetrieb nach dem anderen, typisch der zur Straße offene Innenhof
Diese Brunnen gibt es in jedem Dorf in der Gegend
Oben im Hintergrund die großen Holzweinfässer
Schöne alte Fachwerkhäuser überall
Wein soweit das Auge reicht
Die Tür ist höchstens 1,50m hoch, immerhin gibt es eine kleine Trittstufe nach unten

Thomas will noch zur Mardenburg hochfahren, aber ich bekomme Panik in dieser steilen Serpentinenstraße und kehre um. Das ist nur etwas für geübte Autofahrer, also nichts für mich.

Wir haben inzwischen Hunger und hier gibt es keine Restaurants mit Mittagsbetrieb. Also beschließen wir, nach Annweiler zurückzufahren und dort im S’Reiwerle zu essen. Dort gibt es heute als Tagesgericht Leber mit Kartoffelmus.

Wir stärken und erfrischen uns dort und fahren dann zurück zum Campingplatz.

Heute abend soll es laut Wetterbericht starkes Gewitter geben. Wir bereiten alles vor, gehen mit Sammy noch Gassi – bei Gewitter geht er nämlich nicht mehr vor die Tür.

Das erste Gewitter kommt um 20 h, das zweite zwei Stunden später. Beide relativ harmlos, aber mit spektakulärem Panorama in den Bergen, wo der Boden regelrecht dampft.

Sammy ist das Gewitter nicht geheuer

Schlechtwettertag = Wäschetag

Heute morgen ist das Wetter noch nicht bestens, es ist wenigstens trocken. Auf dem Berg ist immer noch eine dicke Dampfwolke zu sehen.

Zunächst einmal gehe ich mit Sammy spazieren, der den gestrigen Gewitterabend ganz bravorös gemeistert hat.

Anschließend bringe ich das Auto wieder zum Mietwagenverleih zurück und kaufe noch kurz bei Lidl und Wasgau ein. Als ich mich auf den Rückweg mache, sehe ich schon wieder dunkle Wolken am Himmel.

Der Aufstieg zum Campingplatz ist immer total mühselig, wir aus dem flachen Norddeutschland sind dieses Hoch und Runter einfach nicht gewohnt.

Gerade als die ersten Regentropfen fallen, sehe ich schon Thomas, der mir mit dem Regenschirm entgegen kommt.

Wir holen noch schnell Sammy ab und mein Macbook und setzen uns in die Gaststätte im Naturfreundehaus. Dort arbeiten wir weiter am Blog, schauen uns die Fotos an und essen ein superleckeres in der Pfanne gebratenes Schnitzel zu Mittag. Es ist total gemütlich hier, es lässt sich hier also auch bei schlechtem Wetter gut aushalten.

Zwischendurch packen wir die Wäsche in die Maschine. Als wir mit dem Essen fertig sind, ist auch die Wäsche gewaschen und getrocknet – ideal !

Den Rest des Tages verbringen wir mit einem Spaziergang oben im Wald, wo Sammy sich schön austoben kann, und mit Relaxen im Womo. Abends schauen wir uns auf dem Tablet das erste Bundesligaspiel der Saison – Bayern gegen Hoffenheim – an. Die Bayern gewinnen wieder mal, schade.

Besuch in der Altstadt von Annweiler

Es regnet immer noch leicht und die Temperatur ist auf 15 Grad abgesunken. Wir frühstücken gemütlich im Womo und verbringen den Rest des Vormittags mit Lesen und Musik hören.

Nachmittags hört der Regen auf und die Temperturen steigen wieder an. Wir laufen runter nach Annweiler und besichtigen die wunderschöne Altstadt mit dem Wasserrad und den historischen Gebäuden.

Das alte Wasserrad ist immer noch in Betrieb
Erst einmal Pause - es ist heiß
Rechts die Bäckerei - im Hintergrund die Berge
Die Kirche darf natürlich nicht fehlen, vom Baustil her eher schlicht
Gemütliche Gasthäuser, leider alle geschlossen, öffnen erst ab 17 h
Ein altes Stadttor
Zwischendurch Erfrischung am Dorfbrunnen
Ein Hochzeitszug kommt uns entgegen
Originell: Das Brautpaar hängt hinten am Müllwagen
Fahrradhändler im 1. Stockwerk - gediegen
Wunderschöne Weinranken an den Fenstern

Die Hitze macht uns zu schaffen und der Aufstieg zum Campingplatz ist mühevoll. Wir lassen uns im Garten vom Naturfreundehaus bei einem kühlen Glas Wein nieder.

Dies ist unser letzter Tag in der Pfalz, morgen wollen wir weiterfahren nach Frankreich.