Ankunft in Trittenheim

Die Fahrt war anstrengend, fast nur Autobahn und gefühlt 50 Baustellen, auf denen kaum Arbeiter zu sehen sind. Kein Wunder, dass die nie fertig werden.

Kurz nach 15h kommen wir in Trittenheim an. Unser reservierter Platz ist ganz schön, unter Walnussbäumen, daher schattig. Und Blick auf die Mosel von der 2. Reihe aus.

Kurz alles aufgebaut und dann in den Ort gelaufen, ist fußläufig zu erreichen. Leider sind die meisten Restaurants und Straußwirtschaften geschlossen. Es gibt sehr viele Winzer, die durch Plakate ihren Wein zum Verkauf anbieten, aber man weiß nicht so recht, wo man ihn kaufen kann, da alle Türen verschlossen sind. Der einzige Supermarkt im Ort ist auch zu, schließt um 17.30h. Das Restaurant, das ich aufgrund der positiven Bewertungen im Internet unbedingt besuchen wollte, ist aus gesundheitlichen Gründen geschlossen.

Wir schaffen es trotzdem, 2 Flaschen gekühlten Riesling bei einer Winzerin zu kaufen, nachdem wir bei ihr geklingelt haben.

Dann setzen wir uns auf die Terrasse der Brunnenschänke, obwohl diese sehr schlechte Bewertungen wegen der unfreundlichen Bedienung hatte. Und es ist dann ja auch mal interessant festzustellen, dass die Rezensionen stimmen. Ich muss hinter der Kellnerin herlaufen, die uns geflissentlich ignoriert und auch auf unser Rufen nicht reagiert.

Auf dem Rückweg zu unserem Platz, verbellt Sammy einen anderen Hund und reißt an der Leine. Ich ziehe ihn zurück und schimpfe ihn aus. Auf einmal humpelt Sammy und hält die rechte Vorderpfote hoch. Er kann kaum noch laufen und schaut uns herzzerreißend traurig an. Von der Terrasse des Restaurants, vor dem der Vorfall passiert ist, kommen Beileidsbekundungen: „Der arme Hund“ … usw. Thomas fasst sich ein Herz und nimmt Sammy auf den Arm – 22 kg! Die Damen auf der Terrasse klatschen Beifall. Nach einiger Zeit kann Thomas nicht mehr und ich nehme Sammy hoch. Puh, das müssen mehr als 22 kg sein! Ich schaffe kaum mehr als 50m, dann muss ich ihn auch wieder absetzen. Und siehe da …. Wunderheilung. Sammy tippelt auf allen Vieren davon, als wäre nichts gewesen. Hat der uns etwa veräppelt?

Zurück auf dem Platz genießen wir den leckeren Riesling und den warmen Abend an der Mosel.

Auf der Suche nach der schönsten Straußwirtschaft

Herrlicher Morgen .. Wir haben etwas länger geschlafen, daher gibt es keine Brötchen. Ich habe zwar das Hupen vom Bäckerauto um kurz nach 8 Uhr gehört, aber ich war noch zu müde. Nun sind wir fit und ausgeschlafen und genießen unser Frühstück mit Blick auf die Mosel.

Leider stehen wir in der 2. Reihe und haben zwei holländische Wohnwagen vor uns, aber man hat trotzdem einen recht guten Ausblick. Der Vorteil ist, dass wir im Schatten stehen, wir haben immerhin 25-27 Grad.

Neben uns steht ein Paar aus dem Kreis Chemnitz mit einem Australian Shephard, sehr nette Leute, mit denen wir wegen der Hunde sofort ins Gespräch kommen. Leider ist ihrer auch ein Rüde, den Sammy gleich verbellt.

Anschließend machen wir uns auf, um im Ort einzukaufen.

Sammy läuft ganz geschmeidig, nichts mehr zu sehen von seiner Humpelei gestern.

Der kleine Supermarkt hat das Allernotwändigste und gegenüber beim Schlachter kaufen wir Bratwürste und leckeren Leberkäse. Wir bringen alles zurück zum Platz, trinken noch einen Tee und warten, bis die ersten Straußwirtschaften aufmachen – um 13h.

In einer kleinen Nebenstraße finden wir eine, die uns gefällt. Wir bestellen 2 Wein und Schmalzwurstbrot.  Lecker.

Wir sitzen unter diesem Weintraubendach
Schön schattiger Platz in dieser wunderschönen Straußwirtschaft Britz
Leckere Schinkenschmalzbrote mit Petersilie aus dem Garten

Dann geht es weiter zu einer Straußwirtschaft, deren Adresse ich von der Tourist Information bekommen habe: Elisa Ballmann, angeblich die schönste Panorama-Terrasse an der Mosel.

Die führt ihre Straußwirtschaft auf ihrer Terrasse, die über einen extrem schmalen Durchgang zu erreichen ist und auf der zur Mosel gerichteten Seite des Hauses liegt. Ein Traumausblick auf die Steillagen der Mosel „Trittenheimer Apotheke“. Wir trinken jeweils einen Riesling Feinherb und dazu gibt es Flammkuchen. Der schmeckt mir zwar nicht so gut, aber der Wein ist lecker.

Danach geht es zurück zum Platz, wo wir den Abend genießen mit Leberkäse und Brot und Wein von der netten Winzerin.

Straußwirtschaft mit dem besonderen Flair

Nach einem gemütlichen Frühstück bei allerbestem Wetter geht es wieder in den Ort, vorbei an einem tollen Garten mit einer schönen Bananenpalme.

In der Fleischerei Kaspari kaufen wir Bratwürste, Frikadellen und Salate.Bei der Winzerin kaufen wir noch einige Flaschen Riesling Feinherb und bringen unsere Ausbeute zu unserem Platz.

Dann geht es wieder los zu der Straußwirtschaft Britz, wo es die leckeren Schinkenschmalzbrote gibt.

Danach bummeln wir durch den Ort und landen bei Elisa. Diesmal bestelle ich mir Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, der sehr lecker ist. Wir sitzen hinten auf der Terrasse und können beobachten, wie Elisa die tiefgekühlten Flammkuchen in einem kleinen Backofen vorbereitet.

Links sieht man den Backofen, in dem die Flammkuchen aufgebacken werden
Thomas schaut auf die Steillage der "Trittenheimer Apotheke", die wir gerade trinken

Wir fühlen uns wohl in Trittenheim, einziger Kritikpunkt ist, dass, mit Ausnahme von der Straußwirtschaft von Herrn Britz, soviele Winzer geschlossen haben bzw. ihre Öffnungszeiten nicht bekannt geben.

Nachmittags schauen wir uns das Werder-Spiel an, Werder gewinnt glücklich, aber nicht unverdient, 2:1 gegen Union Berlin.

Trockenes Brot zu leckerer Wurst

Unsere Campingnachbarn sind leider abgereist. Ihr Hund hatte die ganze Nacht Durchfall, wir vermuten, dass sie ihn in der Mosel haben baden lassen, weil Thomas gesehen hat, wie sie ihn heute morgen mit einem großen Handtuch abgetrocknet haben.

Die Mosel ist voller Blaualgen, daher halten wir Sammy davon fern, obwohl er auch gern hinein möchte.

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Gegen Mittag besuchen wir wieder die Straußwirtschaft von Winzer Britz, der uns seine letzten Schinkenschmalzbrote serviert. Jetzt bekommt er erst wieder am Mittwoch neue Wurst, erzählt er uns.

Als wir die Straußwirtschaft verlassen, laufen wir diesmal in Richtung Mosel und entdecken hinter dem Weingut Britz seinen wunderschönen Stellplatz für 2 Wohnmobile (mit Stromanschluss).

Danach bummeln wir zurück und ich entdecke auf der anderen Straßenseite einen wunderschönen Innenhof voller Weinranken, mit Tischen und Stühlen, das sieht total einladend und schattig aus. Dort lassen wir uns nieder und ich bestelle mir Kaffee und einen Eisbecher. Erst nach einiger Zeit fällt uns auf, dass wir im Innenhof einer Pizzeria sitzen. Es ist sehr schön hier, allerdings auch laut von der Straße her.

Wir gehen zurück zum Platz, hier ist es inzwischen leerer geworden, viele sind abgereist, aber es kommen ständig neue Camper an. Die Inhaberin des Campingplatzes ist sehr nett und sehr bemüht. Jeder Neuankömmling wird auf seinen Platz eingewiesen, sie gibt dann immer Tipps, wie man sich am besten hinstellt, wo man Schatten hat usw.

Abends machen wir uns auf in eine Straußwirtschaft, die bisher immer geschlossen war. Sie macht erst um 18h30 auf, eine halbe Stunde später sind schon alle Plätze draußen belegt, wir müssen uns drinnen einen Platz suchen. Wir bestellen uns zum Wein eine Hausmacher-Wurstplatte. Die Leber- und Rotwurst ist lecker, aber das Graubrot ist so hart, dass nur Sammy die Rinde beißen kann. Als wir den Wirt darauf hinweisen, reagiert er etwas angesäuert. Schade.

Anschließend gehen wir mit Sammy zwischen den Weinreben spazieren.

Trittenheimer Apotheke Nr. 11

Heute ist der Himmel bedeckt, aber es ist immer noch schön warm. Vormittags machen wir einen Spaziergang in die andere Richtung vom Campingplatz aus, immer an den Weinfeldern lang. Ich nutze die Gelegenheit, Sammy ordentlich durchzubürsten. Auf dem Platz kann ich das nicht, da fliegen seine Haare überall hin.

 

Mittags gehen wir dann zu der Straußwirtschaft von Herrn Britz, wo wir inzwischen Stammgäste sind. Heute ist es dort richtig voll. Da wir ihm seine ganze Schinkenwurst weggegessen haben, bestellen wir Käsewürfel mit Weintrauben und einer Brezel zum Wein. Wir haben inzwischen eine Lieblingssorte gefunden, die Nr. 11, eine feinherbe Auslese der Trittenheimer Apotheke (so heißt die Lage hier). Dieser Weißwein ist ganz mild, hat kaum Säure, was besonders mir gut bekommt.

Noch eine Straußwirtschaft