Zurück bei dem Schnitzelklopfer

Sonntag, 2. September 2018

Wir verlassen Frankreich mit Kurs auf Annweiler. Dort wollen wir erst einmal unsere ganze Wäsche waschen.

Wir treffen um die Mittagszeit dort ein und stellen uns auf einen freien Platz. Ausgepackt wird nur das Nötigste, am nächsten Tag wollen wir weiter an die Mosel.

Unsere Mägen knurren, daher geht es gleich in die Gaststätte der Naturfreunde. Wir hören schon von draußen das bekannte Klopfgeräusch: der Chef bereitet seine leckeren Schnitzel zu.

Das Restaurant ist proppevoll, wir setzen uns zu anderen Gästen an den Tisch. Heute steht auf der Tafel „Schweinerollbraten mit Spätzle“, da schlagen wir natürlich zu. Und es ist wie immer total lecker.

Spätnachmittags kommt der Platzwart und versorgt uns nach einigem Zögern mit Marken für die Waschmaschine. Er will erst nicht damit rausrücken, weil er meint, dass man am Sonntag nicht wäscht. Als wir ihm aber erklären, dass wir ja am nächsten Tag schon weiter fahren, hat er ein Einsehen.

Zurück am Platz lernen wir noch eine Zelterin kennen, Mitte Zwanzig und ganz allein mit Rad und Zelt, Respekt. Sie kommt aus Karlsruhe und will noch ein paar Tage in der Pfalz herumfahren.

Zweimal im Kreis und Rehe streicheln

Montag, 3. September 2018

In Annweiler fahren wir noch kurz zum Supermarkt Wasgau und kaufen ein … vor allem Hundefutter ist uns ausgegangen.

Und los geht es in Richtung Bernkastel an der Mosel, dort wollen wir zum Campingplatz Schenk, der im Internet soviel gepriesen wird.

Von der B10 geht es laut Navi auf die A62 – ich wundere mich schon ein wenig, weil laut meiner Karte diese Autobahn erst bei Landstuhl anfängt und nicht schon bei Pirmasens. Und schon kommt die erste Umleitung – ein Schild mit der Aussage „Schalten Sie bitte Ihr Navi aus“ und ein anderes Schild „U3 – Richtung Pirmasens und Trier gesperrt“. Klasse. Wir fahren hinter einem LKW her, der irgendwann nach links abbiegt, während unser Navi uns geradeaus dirigiert.

Wir suchen vergeblich nach weiteren Umleitungsschildern, die uns wieder auf die Spur bringen. Nach einiger Zeit stellen wir fest, dass wir wieder auf die Baustelle zufahren mit den Schild „Navi ausschalten“.

Diesmal fahren wir hinter einem italienischen LKW hinterher und schwören uns, wir bleiben hinter ihm, egal was passiert. An der Stelle, an der der vorherige LKW links abgebogen ist, bleibt unser LKW jetzt unschlüssig stehen, biegt dann aber rechts ab. Wir wieder hinterher …. und natürlich kommen wir wieder in Richtung der Baustelle. Nun hat unser Navi aber offensichtlich gemerkt, dass die Autobahn gesperrt ist und führt uns auf kleine Landstraßen, bis wir schlussendlich total genervt bei Landstuhl wieder auf die A62 kommen.

Gegen 12 h kommen wir beim Campingplatz Schenk an. Die Zufahrt geht megasteil hinunter, daher gehe ich erstmal zur Rezeption. Wir bekommen nach einigem Hin und Her – es sind noch etliche Plätze reserviert – einen wunderschönen Stellplatz mit der Nr. 111 mit Blick auf die Mosel.

Zwischen Mosel und unserem Platz gibt es ein riesengroßes Freigehege für Rehe, die sehr zutraulich sind.

Nachdem alles installiert ist, machen wir uns auf Entdeckungsreise. Zum Sanitärgebäude geht es richtig steil hoch, daneben gibt es auch ein kleines Schwimmbad, es ist alles sehr sauber.

Der Campingplatz liegt im Ortsteil Wehlen, 4 km von Bernkastel-Kues entfernt. Wir finden eine Straußwirtschaft, die leider geschlossen ist, weil heute noch Weinfest in Bernkastel ist und alle Winzer dort ihre Stände haben.

Auf dem Rückweg laufen wir den Radwanderweg an der Mosel entlang, wunderschön!

Zum Campingplatz geht es dann noch mal steil nach oben, so langsam gewöhnt man sich daran.

Hier gefällt es uns sehr gut, vielleicht bleiben wir länger. Nur das WLAN ist nicht zuverlässig, dafür aber verhältnismäßig teuer – 12 EUR für 6 Tage.

Trubel in Bernkastel-Kues, Ruhe und Genuss in der Straußwirtschaft und Hundekeilerei

Dienstag, 4. September 2018

Nach einem gemütlichen Frühstück mit den leckeren Brötchen vom Campingplatz fahren wir auf dem Moselradweg in Richtung Bernkastel-Kues. Das Wetter ist schön, der Weg nicht zu lang (4,8 km), allerdings zum Teil sehr steinig. Ich habe dann immer Angst, dass uns wieder die Reifen platzen.

Wir kommen in Bernkastel unter der Brücke an und fahren nach oben.

In die Stadtmitte ist es nicht weit, es ist sehr voll, obwohl das Weinfest vorbei ist. Vorm Rathaus werden noch die letzten Absperrgitter entfernt.

Das Rathaus von Bernkastel-Kues
Shopping-Meile

Wir finden mit etwas Glück einen freien Tisch auf der Terrasse eines Restaurants. Die nette Bedienung ist sehr hundefreundlich und hat für Sammy ein großes Leckerli. Wir trinken einen Moselwein (der Pfälzer Wein Gewürztraminer hat uns besser geschmeckt). Durch die enge Gasse schieben sich immer wieder Autos, die einem fast über die Füße fahren.

Wir stellen fest, das Bernkastel-Kues sehr hübsch ist, aber für uns drei zu überlaufen und stressig, vor allem weil es auch keine reine Fußgängerzone gibt.

Zurück zur Brücke
Hier legen die Moselschiffe an

Also fahren wir zurück ins beschauliche Wehlen, direkt zur Straußwirtschaft, die glücklicherweise geöffnet hat. Hier ist es wunderschön, ruhig, urig und gemütlich.

Unsere Buddys - immer dabei
Gemütliche Straußwirtschaft

 Wir bestellen uns zum Wein einen Wurstteller, zu dem ganz schnell – weil so lecker – ein zweiter hinzu kommt. Außerdem probiere ich einen Rohesser, das ist ein langes dünnes Mettwürstchen, sehr gut gewürzt.

Dann sind wir aber pappsatt und fahren zum Campingplatz zurück. An einer Straßenbiegung kommen auf einmal drei Huskys auf uns zu gerannt und stürzen sich auf Sammy. Die Halterin rennt schreiend hinterher. Thomas lässt geistesgegenwärtig Sammy von der Leine und tritt auf die Huskys ein, so dass sie von Sammy ablassen und zu ihrer Halterin zurücklaufen. Ich untersuche Sammy auf Bisswunden, er hat aber keine, wohl dank seines dicken Fells. Nochmal Glück gehabt, der Schreck steckt uns aber tief in den Knochen.

Zurück am Platz ruhen wir uns erst einmal aus, Sammy schläft im Bus. So lassen wir dann bei bestem Wetter den Tag ausklingen.

Schmalzbrote im Kloster Machern

Mittwoch, 5. September 2018

Der Wetterbericht sagt für heute nachmittag Regen an, also nutzen wir den Vormittag und fahren zunächst zur Bäckerei, wo wir ein geschnittenes Graubrot  kaufen. Dann weiter zum Café Riesling an der Mosel, eine weitere Straußwirtschaft, die jedoch leider geschlossen ist. Geöffnet nur donnerstags bis sonntags nachmittag.

Wir fahren weiter an der Mosel entlang bis zum Kloster Machern.

Schön angelegter Mosel-Radwanderweg

An einer Schleuse müssen wir abbiegen zur Bundesstraße hin, dann kommt eine kurze Strecke, die nicht so schön ist.

Schleuse Zeltingen - seit 2010 in Betrieb

Aber der Weg lohnt sich, das Kloster Machern ist geöffnet.

Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert gegründet und ist jetzt in Hand einer Stiftung. Hier finden Konzerte, Ausstellungen, Veranstaltungen und Hochzeiten statt.

Einfahrt zum Kloster
Schöner Platz auf der Terrasse

Wir finden einen Platz im Schatten und bestellen erst einmal Moselwein. Nach einem Blick in die Speisekarte order ich noch einen Amaretto-Eisbecher – hab schon seit gefühlten Ewigkeiten kein Eis mehr gegessen.

Wir wechseln dann den Platz, weil die Sonne weiter vorrückt, und bestellen einen Schmalztopf mit Graubrot und Gewürzgürkchen. Es gibt ein Töpfchen mit viel Griebenschmalz und eine (1) Scheibe Graubrot – äh ??? Na Gott sei Dank haben wir ja vorhin noch Graubrot gekauft. Davon packen wir uns erstmal jeder zwei Scheiben auf den Teller, so dass wir das leckere Griebenschmalz aufessen können.

Gewitter in der Nacht und Brotzeit unter Magnolien

Donnerstag, 6. September 2018

In der Nacht gibt es ein kräftiges Gewitter, Sammy weckt mich, weil er Angst hat. Es knallt ganz fürchterlich und ich bekomme auch Angst, Blitz und Donner kommen fast gleichzeitig. Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei, aber jetzt regnet es Bindfäden. Das ist dann wieder schön, wenn man im Wohnmobil liegt und der Regen auf das Dach trommelt.

Morgens ist es zwar von oben trocken, aber der Boden ist nass, so dass wir heute vorsichtshalber die Buddys im Trockenen lassen. Wir wollen zum Café Riesling, einer Straußwirtschaft am Moselweg, ca. 700 m vom Campingplatz entfernt, das schaffen wir auch zu Fuß.

Gegen 12 h kommen wir dort an und setzen uns an einen Tisch unter einem Magnolienbaum. Hier ist es wunderschön, wir schauen auf die Weinberge auf der anderen Seite der Mosel, wo die Winzer die Reihen zwischen den Weinreben mulchen. Die Lese hat hier noch nicht begonnen.

Wir bestellen uns einen Riesling und eine deftige Wurstplatte.

2 verschiedene Wurstsorten im Glas - sehr lecker

Frisch gestärkt gehen wir zum Campingplatz zurück, weil schon wieder ein Gewitter heranzieht.

Ich bemerke, dass Sammy sich immer wieder am Hinterlauf leckt, und untersuche die Stelle. Offenbar hat er von den Huskys doch eine Erinnerung zurückbehalten, bei seinem dicken Fell sieht man das ja nicht sofort. Na ja, Montag sind wir wieder zu Hause, dann müssen wir wohl zum Tierarzt.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Blog schreiben und surfen unter der Markise, da es immer etwas regnet.

Letzter Tag in Bernkastel-Wehlen

Freitag, 7. September 2018

Heute wollen wir noch einmal in die gemütliche Straußwirtschaft, wo es uns so gut gefallen hat. Wir bestelen uns den leckeren Wurstteller und trinken Moselwein dazu. Die Wirtin klopft von unten gegen die Dachplane, um das gesammelte Regenwasser runterlaufen zu lassen, und ertränkt dabei fast unsere Buddys, Thomas kann sie gerade noch retten – die Elektromotoren mögen nicht so gern Wasser.

Nachmittags beginnen wir schon mal, etwas zusammen zu packen. Es ist jetzt doch bereits recht kühl nach dem Regen.

Dann schauen wir uns die Karten an, um zu sehen, wie wir am besten in den Norden kommen.

 

Zwischenstopp in Bad Emstal

Samstag, 8. September 2018

Gegen 11 h fahren wir los, der Abschied fällt schon schwer, denn hier hat es uns sehr gut gefallen. Wir verabschieden uns von unseren Nachbarn – alles Holländer.

Als Ziel haben wir uns die Ferienanlage Erzeberg in Bad Emstal ausgesucht, also circa 4 Stunden Fahrt. Einen Platz haben wir dort bereits reserviert.

Wir kommen um 14.30 h dort an und müssen erst einmal Schlange stehen: vor uns noch 3 Wohnmobile – die Anmeldung macht erst um 15 h auf . Also warten. Um Punkt 15 h geht es los, wieder warten, bis wir dran sind.

Dann bekommen wir unsere Platznummer zugewiesen und erhalten eine Karte für die Schranke. Schnell fahren wir auf den Campingplatz und stehen an der ersten Weggabelung, weil dort ein anderes Wohnmobil vom Platz fahren will. Wieder warten.

Endlich – jetzt aber. Nächste Weggabelung – wieder warten. Ein Wohnwagen, der vor uns an der Anmeldung war, muss eingeparkt werden.

Das ist hier ein bisschen blöd, weil es keine Ausweich-Zufahrten gibt. Insgesamt brauchen wir fast eine Stunde mit Anmeldung und auf den Platz fahren.

Dafür entschädigt aber der Stellplatz – ein Komfortstellplatz, durch Hecken abgetrennt, wirklich schön. Sogar Fernsehempfang haben wir hier, obwohl es soviele Bäume gibt.

Hier können wir uns wohl fühlen
Ausblick von unserem Platz

Es wird nur das Nötigste ausgepackt, weil wir am nächsten Tag weiter fahren wollen.

Dann schauen wir uns den Platz an – zuerst das Sanitärgebäude: wow !!!! Ganz große Klasse, fast wie im Hotel. Es ist super sauber, riecht überall gut, modern ausgerüstet. Zu den Duschen muss man durch eine Schranke – erinnert mich ein wenig an die Metro in Paris. Man wirft 1 Euro ein und kann dann zu den Duschräumen gehen, wo man sich unbegrenzt lange aufhalten kann. Jede Duschkabine ist zusätzlich mit Waschbecken und Fön ausgestattet. Das ist das beste und schönste Sanitärgebäude, das ich jeh auf einem Campingplatz gesehen habe.

Neben der Anmeldung gibt es ein Restaurant mit schöner Terrasse. Hier gibt es immer zwei Tagengerichte und ansonsten das Übliche: Pommes, Bratwurst, Schnitzel. Auf der anderen Seite der Terrasse ist ein Hallenbad, ein wahrer Wellness-Tempel, das bis spät abends geöffnet ist und sehr einladen wirkt.

Wir verlassen den Campingplatz, um mit Sammy draußen spazieren zu gehen. Es gibt weitläufige Felder und Wiesen und ein Waldgebiet, alles was ein Hundeherz begehrt. Hier lassen wir Sammy frei laufen – Platz ist genug.

Heimreise in den Norden

Sonntag, 9. September 2018

Eigentlich wollen wir früh um 8 h los, aber wir müssen noch die Schrankenkarte abgeben (Pfand 30 Euro) und die Anmeldung macht erst um 9 h auf (keine Minute früher!).

Wenn wir mal wieder Richtung Süden fahren, werden wir ganz bestimmt hier wieder Zwischenstopp machen. Auch der Stellplatz neben dem Campingplatz ist schön und vollkommen ausreichend, weil man das Sanitärgebäude mit benutzen kann.

Als wir um 9 h endlich losfahren, schauen wir uns noch den kleinen Ort Bad Emstag an. Der ist vom Campingplatz fußläufig zu erreichen und hat einen Edekamarkt, eine Bäckerei und mindestens zwei Restaurants. Super!

Über die weitere Fahrt gibt es nicht viel zu berichten, Heimreise ist immer irgendwie unschön.

Wir fahren an der Porta Westfalica von der Autobahn runter, weil die A7 bei Hannover gesperrt ist. So fahren wir ganz bequem gerade hoch Richtung Bremen, wo wir gegen 14 h ankommen.

Wieder zu Hause ...

Die Bananenpalme ist ganz schön gewachsen
Sammys Andenken von der Mosel: ein Biss in den Hintern