Montag, 10. Juni – Camping le Moulin de Compech, Villefranche-du-Queyran - Departement: Lot-et-Garonne - Region: Nouvelle-Aquitaine
Besseres Wetter, Forelle gut, sonst nicht alles gut…
Wir fahren 130km in den Norden in Richtung der Dordogne. Die Fahrt ist anstrengend, viele enge Straßen, rechts und links von Bäumen gesäumt. Nach einem kurzen Stopp beim Intermarché in der Stadt Condom (!) kommen wir schließlich gegen 11h auf dem Camping an.
Dieser wird von einem britischen Ehepaar geführt, liegt an einem See und einem kleinen Bach. Wir haben uns vorab für diesen Platz entschieden, weil es hier ein Restaurant gibt, in dem man frische Forellen essen kann. Die habe ich am Vortag schon telefonisch vorbestellt.
Der Platz ist an einigen Stellen ziemlich durchgeweicht, man muss schon gut aufpassen, wo man sein Wohnmobil hinstellt. Wir finden einen Platz (Nr. 10) an einem Bach – eher ein Graben – und richten uns ein. Es sind relativ viele Camper hier, 95% Engländer. Nach Begutachtung der Sanitäranlagen steht für uns fest, dass wir gleich morgen weiterfahren. Die Sanitärs sind uralt. Um zu duschen, muss man auf ein Podest steigen und hinter sich eine Klappe schließen, damit die Klamotten nicht nass werden. Abgesehen von dem Restaurant, das ganz nett am See liegt, hat dieser Campingplatz überhaupt keinen Flair. Erschwerend kommt hinzu, dass alle unsere direkten Nachbarn große Hunde haben. Einer von ihnen kommt mit seinem Labrador an der Leine auf unseren Platz, um Sammy zu begrüßen. Wir können gerade noch Schlimmeres verhindern.
Abends setzen wir uns auf die Terrasse des Restaurants. Die Bedienung, eine ältere britische Dame, schläft beim Gehen fast ein, ist aber ganz nett. Hier wird ausschließlich Englisch gesprochen. Man muss alle Gerichte vorbestellen, sonst bekommt man nichts.
Als Vorspeise gibt es für alle eine cremige Karottensuppe, die ganz okay ist. Als Vorspeise habe ich Pilze mit Knoblauch bestellt. Mit etwas Nachwürzen ist das auch lecker. Gerade fällt mir ein, dass wir von Engländern bekocht werden und die englische Küche ja nicht unbedingt renommiert und manchmal etwas merkwürdig ist. Daher lasse ich mir bestätigen, dass das Forellenfilet mit Salzkartoffeln als Beilage serviert wird. Nun müssen wir noch 20 Minuten länger warten, weil man uns die Forelle eigentlich mit Pommes zumuten wollte.
Das Dessert ist dann wieder richtig Französisch: Profiterolles mit Schlagsahne und Karamellsauce. Dazu gibt es Kaffee und das alles zum unschlagbaren Preis von 22,50€ pro Menü.
Würden wir wiederkommen: NEIN
Camping Moulin de Campech
Gelände:
Atmosphäre:
Sanitär:
Ruhe:
Freizeitwert:
Am Fluss:
Hund:
Preis/Leistung:
Infrastruktur:
2
2
0
2
2
1
1
2,5
2
Unser Platz direkt am Bach – etwas plätschern ist zu hören…
Dienstag, 11. Juni – Camping les Berges de la Dordogne, Trémolat - Departement: Dordogne - Region: Nouvelle-Aquitaine
Die Dordogne, der leise Fluss…
Am nächsten Morgen fahren wir früh los, wir verzichten sogar auf unser vorbestelltes Brot, das erst ab 9h verfügbar ist. Um unseren nächsten Campingplatz zu erreichen, müssen wir ca. 2 Stunden fahren und die Rezeption dort schließt um 12h.Unterwegs muss man immer mit Staus oder gesperrten Straßen rechnen, außerdem müssen wir noch Brot kaufen.
Im nächsten Lidl halten wir an, wo ich leckeres Baguette und Croissants hole. Mir fällt auf, dass die Backwaren hier viel günstiger sind. Das Baguette gibt es beim Bäcker zum gesetzlich festgelegten Preis von 1,10€, bei Lidl kostet es 0,45€.
Wir kommen pünktlich am Campingplatz an, zusammen mit einem kräftigen Regenschauer. Die Dame an der Rezeption hat uns einen Platz am Fluss reserviert, wir entscheiden uns aber für einen anderen, der etwas schattiger ist. Auch hier sind viele Stellplätze aufgeweicht. Ein Liner steht sogar auf dem Weg, natürlich direkt vor dem Sanitärgebäude.
Wir richten uns auf unserem Platz Nr. 58B ein und setzen uns an den Fluss. Die Dordogne unterscheidet sich von den wilden Pyrenäenflüssen, sie fließt ganz ruhig und langsam daher. Und trotzdem stellt sich bei uns nicht diese innere Ruhe ein, die wir letztes Jahr empfunden haben, als wir an die Dordogne kamen.
Wir bauen unseren Holzofen auf und holen Holz oberhalb des Campingplatzes am Rande des Waldes. Dort liegen viele abgeschlagene Äste herum und Sammy fühlt sich total wohl, weil er hier richtig herumtoben kann.
Abends zünden wir den Ofen an, der viel raucht, aber nicht richtig Wärme entwickelt. Das Holz ist wohl doch zu feucht.
Flower Camping | Les Berges de la Dordogne
Gelände:
Atmosphäre:
Sanitär:
Ruhe:
Freizeitwert:
Am Fluss:
Hund:
Preis/Leistung:
Infrastruktur:
2,5
2,5
3,5
3,5
2,5
3,5
2,5
2,5
1,5
Würden wir wiederkommen: NEIN!
Unser Platz – vom Fluss aus gesehen…
Herrlicher Sonnenuntergang an der Dordogne!
Mittwoch, 12. Juni – Camping les Berges de la Dordogne, Trémolat
Waschtag und lange Wege…
Heute müssen wir unsere Wäsche waschen und stellen fest, dass der Campingplatz seeeehr langgezogen ist. Das Sanitärgebäude, das sich in unserer Nähe befindet, hat keine Waschmaschine und daher müssen wir weiterlaufen zum Sanitär Nr. 1. Und von dort ist es noch einmal so weit bis zur Rezeption, wie ich feststelle, als ich das vorbestellte Brot abhole.
Wir verbringen den Tag auf dem Platz. Thomas bereitet eine Gemüsesuppe zu, die total lecker ist. Das Wetter wird langsam besser, für die nächsten Tage sind wieder Temperaturen von 23-26 Grad zu erwarten.
Da es uns hier nicht so besonders gefällt, wollen wir weiterziehen nach Siorac, wo wir im letzten Jahr fast eine Woche waren. Ich rufe dort an der Rezeption an und man verspricht mir, dass man uns den gleichen Stellplatz wie im letzten Jahr reserviert.
Donnerstag, 13. -19. Juni – Camping le Port de Siorac, Siorac-en-Périgord - Departement: Dordogne - Region: Nouvelle-Aquitaine
Wiedersehen mit unserem Traumplatz…
Kurz vor Ankunft halten wir vor dem Carrefour-Supermarkt, der sich direkt vor dem Campingplatz befindet. Wir kaufen noch schnell das Nötigste ein und fahren auf den Platz, wo uns der Inhaber empfängt und uns bestätigt, dass wir unseren alten Stellplatz (Nr. 66) belegen können. Wir richten uns ein und setzen uns gemütlich in die Sonne mit Blick auf die Dordogne. Hier lässt es sich aushalten, einfach traumhaft. Außer uns sind noch eine Handvoll andere Camper da, aber alles ruhig. Wir beschließen, hier einige Tage länger zu bleiben und uns richtig auszuruhen.
Camping Dordogne Le Port de Siorac
Gelände:
Atmosphäre:
Sanitär:
Ruhe:
Freizeitwert:
Am Fluss:
Hund:
Preis/Leistung:
Infrastruktur:
5
4,5
2
5
4,5
5
5
3,5
5
Würden wir wiederkommen: JA
Frühstück an der Dordogne mit Security…
Blick vom Platz auf die Dordogne…
So verbringen wir hier insgesamt 6 Tage. Das Wetter ist größtenteils gut mit viel Sonne, abends gibt es hin und wieder Regen und Gewitter in der Ferne. Wir beobachten die Schwäne und einen Fischreiher auf der anderen Seite des Flusses, es ist wie im Paradies. Zusammen mit den Inhabern lösen wir noch das Problem mit den Duschen – auch im letzten Jahr war es hier so, dass das Licht nach sehr kurzer Zeit automatisch abschaltete und man im Dunkeln stand. Angeblich – so meinen die Inhaber – sei die Zeitschaltuhr auf 15 Minuten eingestellt, das stimmt aber nicht, es sind höchstens 8 Minuten und damit äußerst knapp. Na ja, sie stellen die Zeit wieder auf 15 Minuten ein, was für eine Dusche gut ausreichend ist.
Auf dem ganzen Platz werden Verschönerungsarbeiten durchgeführt, die ab und an nervig sind. So wird der Rasen auf allen Plätzen gemäht und die Hütten mit Hochdruckstrahlern gesäubert. Das stört ein wenig die himmlische Ruhe, andererseits wirkt der Campingplatz dadurch sehr gepflegt. Was man allerdings nicht von den Sanitäranlagen und insbesondere dem Abwaschbereich sagen kann. Hier fehlt es eindeutig an Mülleimern, so dass die Spülbecken voller Essensreste sind und teilweise auch schon nicht mehr ablaufen. Gereinigt scheint hier auch nicht oft zu werden.
Hier kann sich auch der Sam Super wohlfühlen…
die drei Höckerschwäne waren letztes Jahr auch schon da!
Als sehr schön fallen uns die Bepflanzung und vor allem der alte Baumbestand auf. Hier gibt es so viele unterschiedliche Baumarten, manche haben wir noch nie gesehen, wie z.B. die mit den steil senkrecht wachsenden Ästen.
Nach einer Woche sind wir voll ausgeruht. In den nächsten Tagen kündigt der Wetterbericht zunehmend Regen und Gewitter an.
Daher beschließen wir, weiter zu fahren in den Ort Beaulieu-sur-Dordogne, etwa 100 km östlich, aber immer noch an der Dordogne.
urige – alte Baumarten überall auf dem Platz…
Sam hat sein Versteck schon gefunden – (gebuddelt)…
Hey Leute – was geht ab…
Mittwoch, 19. Juni – Camping Huttopia Beaulieu-sur-Dordogne - Departement: Correze - Region: Nouvelle-Aquitaine
Grausame Irrfahrt auf der Suche nach dem Eingang…
Früh um 8h fahren wir los, weil wir bis 12h an der Rezeption des Campingplatzes in Beaulieu ankommen müssen. Unterwegs halten wir in Souillac noch an einem Carrefour, um Getränke zu kaufen.
Bei Google Maps haben wir vorab in den Rezensionen gelesen, dass die Zufahrt für Fahrzeuge über 3m Höhe (wir haben 3.30m!) sehr schwer zu finden ist. Am Telefon teilt man mir mit, ich solle zum Rugbystadion fahren, von dort aus sei der Weg ausgeschildert. Das ist aber nicht der Fall.
Ich weiß nicht mehr, wie viele Anwohner ich gefragt habe, wie man zu dem hinteren Zugang zum Campingplatz kommt. Sie kannten alle nur den Haupteingang mit der 3m hohen Passage. Sogar zwei Gendarmen frage ich, die gerade dabei sind, bei einem Autofahrer eine Alkoholkontrolle durchzuführen. Auch das ist nicht hilfreich. Beim Campingplatz rufe ich mehrmals an, die Dame dort kann mir auch nicht helfen. Schließlich kommt ein Mitarbeiter des Campings auf dem Fahrrad und zeigt uns den Weg, indem wir hinter ihm her fahren. Wir müssen mehrmals rechts und links abbiegen, also allein wären wir dort nie angekommen.
Camping Huttopia Beaulieu sur Dordogne
Gelände:
Atmosphäre:
Sanitär:
Ruhe:
Freizeitwert:
Am Fluss:
Hund:
Preis/Leistung:
Infrastruktur:
Anfahrt:
2,5
2
2,5
3
2
4
3
1,5
3,5
0
Würden wir wiederkommen: NEIN!
Die Rezeption schließt um 12h, daher lasse ich mir vorab einen Platz ohne Flusszugang geben. Die Stellplätze am Fluss sind nämlich nicht im ACSI-Tarif inbegriffen und kosten ca. 35€ pro Nacht, während der ACSI-Tarif 19€ beträgt. Um 13h30 öffnet die Rezeption wieder und wir beschließen, in der Zwischenzeit einen schönen freien Platz am Fluss auszusuchen.
Wir werden schnell fündig, der Platz Nr. 106 bietet alles, was wir wünschen: Flusszugang, Sand für Sammy zum Buddeln und Bambus, den ich so liebe.
Am frühen Nachmittag fängt es kräftig an zu regnen und es ist recht kühl. Überhaupt scheint es in den nächsten Tagen so überhaupt nicht sommerlich zu sein.
Der Campingplatz an sich ist ganz nett, es gibt viele große schattige Stellplätze. Im vorderen Bereich am Fluss stehen schon viele Wohnmobile eng an eng, während im hinteren Bereich, wo wir sind, noch alles frei ist. Neben uns steht ein Paar aus Pinneberg, die in einem Auto mit Dachcampingaufbau unterwegs sind.
Zu bemängeln ist – abgesehen von der Zufahrt -, dass es kaum Wasserstellen gibt. Das Sanitärgebäude ist in Ordnung, halt im modernen Huttopia-Stil mit den typischen eckigen Waschbecken. Es gibt einen Aufenthaltsraum mit Fernseher und ein großes Schwimmbad.
Aber irgendwie gefällt es uns doch nicht hier. Wir lieben eher die kleinen familiengeführten Campingplätze, die oft mit sehr viel Liebe im Detail eingerichtet sind.
Der Sam hat seinen Spass – buddelt, baut eine Höhle und versteckt sich!
Die Dordogne in geheimnisvollen Nebel gehüllt…
Donnerstag, 20. Juni – Camping Huttopia Beaulieu-sur-Dordogne
Beaulieu-sur-Dordogne, ein wunderschönes Städtchen…
Den Vormittag verbringen wir im Bus, weil es mal wieder in Strömen regnet. Dieses Jahr ist der Wettergott irgendwie überhaupt nicht auf unserer Seite.
Nachmittags kommt endlich die Sonne raus und wir machen uns auf, den Ort zu erkunden. Zunächst laufen wir unter der 3m hohen Passerelle durch. Es handelt sich um einen hölzernen Durchgang von einem Haus zum anderen. In den kräftigen Holzbalken können wir von unten die Kerben und Abkratzungen sehen, die von den schwierigen Zufahrtsbedingungen für hohe Wohnmobile zeugen. Hier hat bestimmt der eine oder andere seine Antenne – oder schlimmer sein GFK-Dach – gecrasht.
Der Ort Beaulieu ist sehr schön. Es gibt viele kleine Gassen, gesäumt von alten Steinhäusern in der typischen französischen Bauweise, die mit viel Liebe zum Detail restauriert wurden. Eindrucksvoll ist auch die mächtige Abteikirche St. Pierre. In einer kleinen Seitengasse gibt es eine Crêperie, die Tische stehen mitten auf der Straße, so dass man sich hindurch schlängeln muss, um weiter zu kommen.
Dieser Besuch in Beaulieu, begleitet von herrlichem Sonnenschein, hat sich wirklich gelohnt. Als wir zum Stellplatz zurück kommen, beginnt es wieder zu regnen. Die Wege und Stellplätze sind inzwischen richtig matschig. Am nächsten Morgen wollen wir in aller Frühe weiterfahren.
matschige und teils aufgeweichte Plätze…
Der schöne Ort: Beaulieu-sur-Dordogne
weiter geht´s mit Teil 4 : Unsere große Tour de France 2024 – Teil 4: